Jasmin Krebs
Jasmin Krebs
15.02.2021

Corona aus soziologischer Sicht

Corona hat unser gesamtes Leben auf den Kopf gestellt und auf einmal gehört das Händedesinfizieren oder das Maskentragen zu unserem Alltag. Doch weshalb werden nicht alle Massnahmen gleichermassen eingehalten?

Corona

Im Sommer 2020 hat das Herbstsemester begonnen und wir erhielten einen Einblick in die Soziologie. Doch wie für alle Studierenden in der Schweiz startete der Unterricht nicht wie gewohnt im Klassenzimmer, sondern von Zuhause aus. Im Modul Soziologie starteten wir gleich mit den Basics und erstellten dabei einen Transfer zur aktuellen Lage mit Corona. Dieser Transfer half mir, so einiges zu verstehen.

So wurde im Unterricht erklärt, unter welchen Bedingungen die neuen Regeln und Normen zur sozialen Distanzierung akzeptiert und befolgt werden. Dabei wurden die soziologischen Unterschiede zwischen dem Maskentragen und dem Abstandhalten aufgezeigt, sowie auch weshalb nicht beide Normen durchgesetzt werden konnten. Denn durch das Tragen einer chirurgischen Maske kann das Umfeld zwar geschützt werden, jedoch ist der Eigenschutz damit nicht sichergestellt. Aus diesem Grund besteht auch kein Eigeninteresse, die Maske zu tragen und es kann keine soziale Norm entstehen ohne die Einführung von Sanktionen. Selbst wenn eine Mehrheit der Bevölkerung die Massnahme befürwortet, reicht dies nicht für die Durchsetzung der Norm, da eine typische Diskrepanz zwischen der Einstellung und dem Verhalten besteht. Somit ist es zwingend nötig, eine Pflicht einzuführen, um eine Kooperationsnorm zu bilden. Das Abstandhalten konnte hingegen der Maskenpflicht vor Einführung einer Pflicht erfolgreich als Norm durchgesetzt werden, da sich das Individuum damit selbst schützen kann und somit ein Eigeninteresse darin besteht. Dadurch ergibt sich eine Harmonie des Eigennutzes und des gesellschaftlichen Interesses, sodass sich die Menschen vor Einführung einer Pflicht daranhalten.

Somit ist auch klar, weshalb immer noch nicht alle konsequent eine Maske tragen oder diese nicht richtig aufsetzen, der Abstand zueinander jedoch meistens eingehalten wird. Und obwohl ich noch immer kein Verständnis dafür habe, weshalb nicht jeder die Maske über die Nase zieht, habe ich zumindest das soziologische Wissen dazu.

Zusammengefasst lässt sich sagen, Corona hat nicht nur unser Alltag auf den Kopf gestellt, sondern auch unsere Normen verändert. Ich denke wir werden alle froh sein, wenn Corona hoffentlich schon bald Geschichte ist.