Alessio Ciarmoli
Alessio Ciarmoli
03.02.2023

"Das chunt ja grad gläge!"

Das 5. Semester im Business Communications Bachelorstudium an der HWZ könnte nicht stressiger sein. Gefühlte 20 Präsentationen, 50 Prüfungen und 100 Arbeiten stehen an und man weiss gar nicht erst wo anfangen. Während alle Aufträge ihren eigenen Charme mit sich bringen, hat es mir eine Arbeit speziell angetan: die Live Communication Arbeit.

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Live Communication heisst grundsätzlich nichts anderes als Eventmanagement – es tönt nur etwas „fancier“, wie die GenZ dies betiteln würde. „In diesem Kurs gibt es keine Prüfung, sondern lediglich eine Gruppenarbeit“, hiess es in der ersten Lektion und alle jubelten – zumindest innerlich. In dieser Gruppenarbeit mussten wir einen fiktiven Event in der StageOne in Oerlikon planen, unter Berücksichtigung aller im Kurs erlernten Eventmanagerkompetenzen. Die Art des Events war frei wählbar, von einer Unternehmenskonferenz bis zu einer Modenschau war alles möglich. Meine Gruppe und ich entschieden uns für eine Product Launch Party für Influencer. Als Auftraggeber nahmen wir MAC Cosmetics Switzerland, das Ziel war es, die neue Weihnachtskollektion am Event zu lancieren.

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Wie es der Titel bereits verrät, kam dieser Auftrag für mich persönlich sehr gelegen. Nämlich tritt ich wenige Monate vor Semesterstart eine neue Position als Event Manager bei der Credit Suisse an. Zum ersten Mal während meiner Studienzeit konnte ich Praxis und Theorie miteinander verbinden und dabei die Praxiserfahrung aus meinem Berufsalltag ziehen. „Das wird ja voll easy“, war der erste Gedanken meiner Gruppe. Fast forward: So easy war es dann eben doch nicht. Dies nicht, weil wir die Arbeit inhaltlich unterschätzt hatten, sondern weil wir den Arbeitsaufwand falsch eingeschätzt hatten. Glücklicherweise konnte ich durch die Vorlesungen mein on-the-job Know-How erweitern und gleichzeitig meine bereits gesammelten Erfahrungen in die Arbeit einbringen. Dies wurde jedoch etwas zum Verhängnis, da ich überall dachte „ja ja müend ja nur das und das mache, easy“. Leider beanspruchten diese kleinen Aufträge innerhalb der gesamten Arbeit enorm viel Zeit. Meine Gruppe und ich sind jedoch seit Semesterbeginn ein optimal eingespieltes Team, weshalb wir auch diese Hürde einwandfrei überstehen und trotz Stress eine sehr gute Arbeit liefern konnten. Die Teamarbeit verlief sehr gut, dies unter anderem auch weil dies wie bereits erwähnt nicht unsere erste gemeinsame Gruppenarbeit war.

Im Allgemeinen finde ich solche praxisnahen Aufträge immer sehr spannend und auch stark motivierend. Bei dieser Arbeit war es nicht anders, im Gegenteil, da ich diesen Beruf selbst ausübe, war diese Arbeit umso befriedigender. Auch meine Teammitglieder konnten vieles lernen, mussten aber eingestehen, dass diese Gruppenarbeit sehr berufsspezifisch war und nicht alle das Gelernte im Alltag einsetzen werden. Genau das finde ich aber an solchen Arbeiten interessant. Man erhält Einblick in gewisse Berufsfelder, lernt etwas dazu und im Grossen und Ganzen hat es für jeden etwas dabei.

Diese Arbeit kam effektiv „grad gläge“ und verschaffte mir die nötige Theorie für meinen Berufsalltag. Und dass ich auch nach all dem Stress meinen Job immer noch gleich gerne ausübe, muss ja etwas heissen. :)