Mike Gadient
Mike Gadient
01.02.2021

Er träumt vom ausverkauften Hallenstadion

Domi Wetzel träumt von einer Karriere als Musiker. Eine HWZ-Semesterarbeit im 5. Semester hilft mit, den Weg dafür zu ebnen.

Domi

Domi Wetzel ist etwas unwohl. Mit leicht errötetem Gesicht sitzt er vor seinem Laptop und hört aufmerksam zu, was seine fünf Mitstudenten im HWZ-Bachelorstudiengang Business Communications von sich geben. Er stehe für unverbrauchte, brandneue Mundartmusik, heisst es im Videocall. Er nehme einen Raum dank seiner aufgestellten und offenen Art ein.

Diskutiert wird das Nutzerversprechen (Value Proposition) von Domi Wetzel als Musiker. Es gilt für die Semesterarbeit des Kurses «Digital Tools und Channels, Publishing» Ideen zu definieren, um die Karriere zu lancieren. Im Frühling erscheint das erste Album des 29-Jährigen. Die neuen Songs und er selbst als Künstler werden mithilfe crossmedialer Kommunikation vermarktet.

Alle Massnahmen führen den potentiellen Fan und Auftraggeber auf die Website www.domsweden.ch. «Die vermittelte Theorie hilft, zielgerichtet vorzugehen. Sie unterstützt dabei, das Budget effektiv einzusetzen», bilanziert Domi Wetzel. Von Vorteil sei es für die gesamte Gruppe gewesen, auf ein reales Ziel hinzuarbeiten. Das habe die Kreativität enorm gefördert.

2000 neue Follower

Die Musik ist für den Zürcher Oberländer ein Mittel, um Gefühle zu verarbeiten und abzuschalten. Über Instagram will er seine Follower am Sonntagabend regelmässig an seiner Leidenschaft teilhaben lassen. Die Livesessions über das soziale Netzwerk entstanden während des Brainstormings zum POSE-Modell. Die Gruppe war sich einig, dass die Kostprobe seines Könnens im Rahmen von Shared-Media nützlich ist. «Der Aufbau einer Community steht im Fokus», sagt Wetzel. In Zahlen ausgedrückt bedeutet das 2000 neue Follower auf Instagram bis Ende 2021.

Diese Zielsetzung hielt der SMART-Überprüfung stand und ist aufgrund der definierten Personas realistisch. «Die Analyse ergab, dass wir sinnvoller Weise nur Personen im Alter von 18 bis 35 Jahren ansprechen», so Wetzel. Er, der früher mit seinen Grosseltern liebend gerne die Schlagermusiksendung Musikantenstadl geschaut hat, will sich übrigens nicht in eine bestimmte Musikrichtung drängen lassen. «Ich höre von Rock über Pop zu Hip-Hop alles. Meine Offenheit gegenüber verschiedenen Musikstilen zeichnet mich aus. Ich lasse mich inspirieren.»

Sein Management

Inspiriert wurde der gelernte Kaufmann während der Suche nach der Kernbotschaft. Jene Botschaft, die zu ihm als Künstler und den getroffenen Werbemassnahmen passt. Als der Claim «Träum mal drüber naa» feststand, war eine neue Songidee und der Albumtitel geboren. Der Musiker verrät: «Mein ganz grosser Traum ist es, das Hallenstadion in Zürich bis auf den letzten Platz zu füllen.»

Domi Wetzel ist sich bewusst, dass er erst am Anfang steht. Die Semesterarbeit habe ihm geholfen, das gesamte Projekt strukturiert anzugehen. «Ich konnte mich stärker auf die Songproduktion konzentrieren, während mich die anderen im Marketing unterstützen.»

«Geht alles gut?»

Die Mitstudenten besprechen über Microsoft Teams die Guerillakonzerte. An Wochenenden wird Domi Wetzel mit seiner Gitarre an gut frequentierten Orten im Kanton Zürich anzutreffen sein. Verteilt werden Give Aways, auf denen ein QR-Code abgedruckt ist, der auf die Website führt. Der Musiker fragt in die virtuelle Runde, ob alles aufgehen werde. Abschliessend wird das zwar im Rahmen der Semesterarbeit nicht beantwortet, aber der Vorteil einer Gruppenarbeit ist, dass Zweifel gemeinsam bekämpft werden können. «Träum mal drüber naa», kommt es über die Lautsprecher zurück.