Michaela Kocjancic
Michaela Kocjancic
07.02.2025

Living Case in Integrierter Kommunikation & Content Creation: Erfahrungen aus dem Praxisprojekt Aids-Hilfe Schweiz

Praxisnahe Projekte sind die beste Möglichkeit, theoretisches Wissen direkt anzuwenden. Im Rahmen meines Studiums hatte ich die Chance, mit meinem Team ein integriertes Kommunikationskonzept für die Aids-Hilfe Schweiz (AHS) zu entwickeln. Unser Ziel war es, die Organisation über ihr Engagement in der HIV-Prävention hinaus als zentrale Anlaufstelle für sexuelle Gesundheit zu positionieren.

 

270624 IBIZA

Mehr als nur HIV/Aids: Eine neue Kommunikationsstrategie
Die AHS wird oft mit HIV-Prävention in Verbindung gebracht, jedoch umfasst ihr Mission weit mehr. Sie setzt sich auch für die Aufklärung und Prävention über sexuell übertragbare Infektionen (STI) und eine selbstbestimmte Sexualität ein. Unsere Aufgabe war es, ein integriertes Konzept zu entwickeln, das diese Vielfalt stärker in der Öffentlichkeit positioniert und die AHS als führende Anlaufstelle für sexuelle Gesundheit und Rechte etabliert.

Zunächst analysierten wir die aktuelle Positionierung der AHS. Mit einer SWOT-Analyse ermittelten wir Stärken und Herausforderungen, während die Zielgruppenanalyse uns half, konkrete Personas zu erstellen. Besonders wichtig war die klare Abgrenzung zur bekannten „LOVE LIFE“-Kampagne, um Verwirrung zu vermeiden und die Marke AHS als eigenständige Instanz zu stärken.

Content Creation: Kreativität trifft Strategie
Neben der strategischen Ausarbeitung spielte Content Creation eine zentrale Rolle. Wir entwickelten eine Kampagne, die mit Storytelling und interaktiven Formaten auf Social Media genutzt werden könnte. Ergänzt wurde dies durch Plakate mit prägnanten Botschaften, die die Vielfalt der AHS-Tätigkeiten sichtbar machten.

Ziel war es, Emotionen zu wecken und zugleich aufzuklären beziehungsweise einen Anstoss zu bieten, dass man sich bei der AHS informieren möchte.

Was ich gelernt habe
Eine der grössten Herausforderungen in diesem Living Case war für mich die Balance zwischen sachlicher Aufklärung und kreativer Emotionalität. Besonders wichtig war es nämlich den richtigen Ton zu treffen, nämlich seriös, aber nicht belehrend und direkt, aber nicht schockierend sowie sachliche Information verständlich und emotional ansprechend zu gestalten.

Durch die intensive Auseinandersetzung mit integrierter Kommunikation und Content Creation habe ich nicht nur wertvolle strategische Erkenntnisse gewonnen, sondern auch meine kreative Herangehensweise weiterentwickelt. Ich habe gelernt, dass die Wahl der richtigen Plattform und Formate genauso entscheidend ist wie die Botschaft selbst. Besonders spannend war für mich die Arbeit an den Content-Elementen. Es war beeindruckend zu sehen, wie die Bilder Emotionen wecken und Menschen aktivieren können.

Dieses Projekt hat mir auch gezeigt, wie wichtig es ist, im Team offen für verschiedene Perspektiven zu sein. Die Zusammenarbeit mit meinen Mitstudierenden hat mir neue kreative Denkweisen eröffnet und mich gelehrt, Feedback als wertvolles Werkzeug zur Verbesserung von Konzepten und meinen eigenen Fähigkeiten zu nutzen.

Besonders bereichernd war für mich, dass ich das erlernte Wissen aus dem Living Case bereits für ein persönliches Projekt anwenden konnte. Mit Hilfe des Konzeptrasters habe ich für einen Verein zur Unterstützung eine Kommunikationsstrategie entwickelt, die demnächst umgesetzt wird. In den kommenden Wochen werde ich zudem aktiv an der Content-Erstellung für den Verein mitwirken. Nun heisst es vom Learning zum Doing.