Stefanie Ammann
Stefanie Ammann
03.05.2023

Studieren im Land Morgensonne

Andere Kulturen, fremde Orte, neue Bekanntschaften, das alles treibt mich in die Ferne. In einem unbekannten Land zu studieren ist für mich die Chance, die ich à la "jetzt oder nie" verwirklichen konnte.

In diesem Post erzähle ich Kurzgeschichten von meinen Erlebnissen und meinem Alltag in Südkorea.

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Während der Corona Pandemie habe ich Länder gegoogelt und vom Reisen geträumt. Meine Wunschliste wuchs ins Unermessliche. Um das richtige Land auszusuchen gab es für mich konkrete Punkte, die mir die Entscheidung erleichterten:

  • ein Land, in dem ich noch nicht war
  • eine mir unbekannte Kultur
  • ausserhalb Europas
  • eine Universität, in der ich Englischkurse besuchen kann

Das Herz liess mich schlussendlich nach Korea gehen.

Von Seoul in den Nordosten Südkoreas mit dem Bus

Der Seoraksan ist der drittgrösste Berg in Südkorea. Der Nationalpark ist weitläufig und eignet sich perfekt für Wanderungen. Im Herbst ist Wanderzeit in Korea, die Farben der Blätter sind wunderschön und man trifft viele Wanderbegeisterte auf dem Weg.

Die Anreise mit dem Bus quer durchs Land war ruhig und schnell. Am nächsten Tag, früh Morgens startete unsere Wanderung. Mit Kälte in den Knochen brachen wir auf um einen Blick auf das Meer, die Berge und Nordkorea zu erhaschen. Der höchste Punkt des Berges lag bei 1708 Metern über Meer. Der Ausflug war lange und anstrengend, jedoch trifft man immer wieder liebe Menschen, die einem etwas zu Essen schenken, mit welchen man sich austauscht oder Selfies macht. Weil es so kalt war, hat uns eine Gruppe Männer Wärmepads geschenkt.

Fun facts:

  • in den öffentlichen Verkehrsmitteln wird nicht geredet, es ist sehr ruhig in Bussen und Langstreckenzügen
  • viele Koreaner und Koreanerinnen hören laut Musik beim Wandern
  • Ein Must-Eat auf dem Berg, anders als Käse und Brot in der Schweiz, ist Gimbap
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Ein Wochenende in der Zweitgrössten Stadt Koreas

Busan ist mit dem Zug gut erreichbar. Von Seoul Station fahren alle Stunden Züge mit hoher Geschwindigkeit durch das Land.

Busan ist eine Stadt am Meer, die viel zu bieten hat. Das Wetter war heiss, und wir hatten viel vor. In Busan erlebt man Kulturell viel verschiedenes. Wir besuchten einen der schönsten Tempel in Korea, schlenderten durch den chaotischen Jagalchi Fischmarkt, haben im farbigen Gamcheon Kulturort viele Bilder gemacht und der Haeundae Strand ist perfekt für ein Bier und eine Pizza zum Sonnenuntergang. Am Strand sieht man Lichtershows, junge Paare lassen Feuerwerk steigen und geniessen romantisches Beisammensein.

Fun Facts:

  • Bei Langstreckenzügen buchst du das Ticket bereits mit Platzzuweisung
  • Die Busfahrer und Busfahrerinnen in Busan sind bekannt dafür, dass sie zu schnell und ruckartig fahren
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Hankuk University of Foreign Studies (HUFS)

Nach Aussage unserer Dozenten war ich an einer sehr kleinen Universität. Ich empfand es aber als sehr gross. Es war eine ruhige Atmosphäre, die Universität bot viele Veranstaltungen an wie Konzerte, Kultur-Feste und man konnte bei verschiedenen Sportteams mitmachen. Die Bibliothek lud zum lernen ein und auf dem Gelände gab es verschiedene Optionen um zu Essen. Die Kurse die ich besuchte waren in etwas grösseren Klassen als an der HWZ, trotzdem sehr überschaubar. Froh war ich auch darüber, dass in Englisch und nicht in koreanisch unterrichtet wurde.

Taekwondo - Der Nationalsport Koreas

Die HUFS bietet unter anderem Taekwondo Kurse an. Schnell habe ich mich für diesen Sport begeistert. Denn wie es auch im Namen heisst, ist Taekwondo ein Weg

Facts über Taekwondo:

  • Taekwondo ist eine koreanische Kampfkunst
  • Tae steht für Fuss- und Beintechnik
  • Kwon steht für Hand- und Armtechnik
  • Do meint den "Weg" und charakterisiert then physischen und mentalen Reifungsprozess
  • Die Uniform heisst Dobok

Eines meiner spannendsten Erlebnisse war, als ich mit dem gesamten Taekwondo-Team an einem Turnier teilnehmen durfte. Universitäten von ganz Seoul haben am Wettkampf teilgenommen. Zu Beginn gab es eine Show-Einlage mit Bruchtest, Fächer-Tanzkunst und Taekwondo Formenlauf. Es war beeindruckend. Mein Wettkampf war schnell beendet, ich konnte dennoch vieles lernen und meinen Rucksack mit unvergesslichen Erinnerungen füllen.

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Jemand hat mich gefragt, was ich wertvolles mitnehme aus dem Auslandsemester. Es gibt so vieles, Erlebnisse, Bekanntschaften, Kulturen, Natur, ich habe dennoch drei wichtige Haupterkenntnisse für mich definieren können:

  • Freundlichkeit - die Koreaner sind wirklich rücksichtsvoll, elegant im Umgang mit anderen und hilfsbereit. Dasselbe Gefühl möchte ich Touristen und Touristinen in der Schweiz geben
  • Horizonterweiterung - ein Studium im Ausland erweitert das Spektrum an Wissen und Kulturen aus der ganzen Welt
  • Es ist egal wie alt du bist, wenn es sich für dich richtig anfühlt, ist es richtig.
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