Rebekka Veronique Fässler
Rebekka Veronique Fässler
11.02.2021

Seine Grenzen erkennt man erst, wenn man darüber hinausgewachsen ist

Um es vorab auszusprechen: Das 5. Semester ist streng. Sehr streng. Ein Erfahrungsbericht über die eigenen Grenzen und wie man unbemerkt darüber hinauswächst.

Grenzen2

Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude!

Ein berufsbegleitendes Studium ist anspruchsvoll - keine Frage. Und dennoch hatte ich das Gefühl, meinen Rythmus und meine Work-Life-Balance gefunden zu haben. Es ist mir während vier Semestern mehr oder weniger gut gelungen, das Studium mit meinem Arbeitspensum, meinem Privatleben sowie meiner ehrenamtlichen Tätigkeit im Tierschutz unter einen Hut zu bringen. Daher verständlich, dass ich sehr vorfreudig in das fünfte Semester startete, da es wahnsinnig spannende Kurse bietet: Live Communication, Medienmarken und -kanäle, Digital Tools & Channels, Publishing um nur einige davon zu nennen. Dass der Unterricht mehrheitlich (und später wieder komplett) online stattfindet, war zwar ernüchternd, aber konnte meiner Vorfreude nichts anhaben.

Die Wende

Irgendwann im Verlauf des fünften Semesters fand ich mich schliesslich an einem Punkt wieder, an dem ich mich fragte: Worauf genau hatte ich mich gefreut? Auf schlaflose Nächte, endlose Online-Meetings und Hindernisse, die unüberwindbar schienen? Naja. Um es auszusprechen: Ich bin an meine Grenzen gekommen. Nicht nur das coronabedingte zunehmende Arbeitsvolumen im Job machten mir zu schaffen. Ich fühlte mich schlichtweg mit den Leistungsnachweisen im Studium überfordert. Ein Eventkonzept von A bis Z erstellen? Eine crossmediale Kampagne konzipieren und realitätsgetreu zu Papier bringen? Für mich komplettes Neuland und eine wahnsinnige Herausforderung. Die verzweifelten Stunden summierten sich und die Arbeiten schienen allesamt nur schleppend voranzukommen. Aber aufgeben war natürlich keine Option! Weder für mein Ego noch für meine Gruppen, welche alle auf mich zählten.

The show must go on!

Irgendwo um die Jahreswende herum schöpfte ich neue Energie und Motivation. Woher die gekommen ist, weiss ich selbst nicht. Doch sie war da! Und ich trotzte meinen Augenringen und meinem unermesslichen Verlangen nach einem Netflix-Marathon und mobilisierte all meine Kräfte. In verschiedenen Gruppenkonstellationen mit tollen Menschen kämpften wir uns durch die anspruchsvollen Leistungsnachweise. Ich spührte auch bei meinen Gruppenmitgliedern eine abnehmende Motivation. Doch gemeinsam konnten wir uns überwinden und mit gebündelter Motivation und Energie alle Leistungsnachweise zeitgerecht und - was nicht weniger wichtig ist! - zu unserer Zufriedenheit fertigstellen. Sicher ist: Mit all den verfassten Arbeiten sind wir bestens für eine berufliche Karriere im Event-Management oder Digital Marketing gewappnet! Und nach so vielen investierten Stunden liess ich es mir nicht nehmen, ein Resümee zu erstellen:

3 Einzelarbeiten
3 Gruppenarbeiten
3 Präsentationen
4 schriftliche Prüfungen
..und rund 240 geschriebene Seiten im Total!

Nach diesem Resümee wurde mir klar, dass ich meine - mir selbst gesetzten - Grenzen weit überschritten habe. Unbemerkt! Trotz dem Motivationstief und der kurzzeitigen Krise habe ich das bislang strengste Semester überstanden. Auch im Job wurde ich gefordert wie in den letzten sechs Jahren nie. Ein bisschen stolz bin ich schon auf diese Leistung. Darum: Keep going and keep growing!