Silvan Meiler
Silvan Meiler
06.02.2022

Show, don't tell!

„Content is king“ hört man vielerorts! Eine Geschichte ohne Inhalt ist leer und uninteressant. Es ist eine Kunst, eine Geschichte fesselnd, pointiert, interessant oder auch informativ zu erzählen und eine faszinierende Fähigkeit, wenn man die Geschichten, die das Leben schreibt, in Worten erklären kann. Doch wo „Textliches Storytelling“ den geschriebenen, sprachlichen Aspekt bedient, widmet sich „Visual Storytelling“ der optischen Komponente.

Markus spiske b76 Kk M Rjk6o unsplash

Die Welt in Bildern zu erklären ist eine Herausforderung für sich. Doch genau das macht visuelles Storytelling aus: Wieviel Inhalt wird benötigt, dass ein Rezipient die Botschaft versteht? Wann übersteigt die Bildsprache das Storytelling? Was ist zu abstrakt? Und: Wo liegen die Grenzen?

Um „Visual Storytelling“ im übertragenen Sinne zu verstehen, widmen man sich der Aufgabe am besten selbst. Die erfolgten Aufträge gaben uns dabei das Rüstzeug – die Tools, den Umgang damit, und die Parameter, in denen wir uns bewegen sollen.

Die Themen „Studylife“, „Nachhaltigkeit“ und „Diversity & Inclusion“ gaben genügend Spielraum, die Grenzen zwischen zugänglicher Botschaft und Kreativität auszuloten und in Form eines Videobeitrags sowie einer Foto-Arbeit zu behandeln.

Zusammen mit einer Kommilitonin erfolgte der Videobeitrag im Tandem, bei welcher wir strikt nach den Regeln des Videojournalismus vorgingen und unsere Erfahrungen in Form eines Videos teilten. Im Vordergrund dabei stand für uns die leichte Verständlichkeit, ein zugängliches Video im Stil eines regionalen TV-Beitrages zu drehen. Die zentralen Fragen der Protagonisten drehten sich ums Thema „Studylife“: Wie verlaufen Unterrichtstage zu Pandemiezeiten? Was sind die Herausforderungen? Gibt es auch Vorteile? Dabei konnten wir gelernte Interview-Techniken, Auftrittskompetenz und unsere Fähigkeiten der Tools aus der Adobe Creative Cloud unter Beweis stellen.

In der Fotoarbeit zum Thema „Diversity & Inclusion“ war die Aufgabe, die Thematik in einem einzigen Foto zu vermitteln. Nebst technischen Aspekten der Fotografie, Blendenöffnung, Belichtungszeit und ISO-Werten mussten auch kreative Aspekte berücksichtigt werden. Hier entschied ich mich für eine Einzelarbeit, mit der Idee, den künstlerischen Geist des Betrachters zu fordern. Das erstellte Portrait zeigt einen Cis-Mann. Die femininen und maskulinen Stilmittel vermitteln die Botschaft, die Diversität (und Inklusion) in der Business-Welt zu challengen und klassische Genderrollen und Formalitäten aufbrechen zu wollen.

Ob Video oder Fotografie, viele Tipps und Tricks aus den Vorlesungen konnten hier angewendet werden. Die Mühe beider Arbeiten hat sich schliesslich auch gelohnt und wurde von den Dozierenden anerkannt und jeweils mit einer Glanznote honoriert.

Die Erfahrung daraus konnte sogleich auch in die Praxis transferiert werden. Im Arbeitsalltag konnte ich in meiner Tätigkeit als Marketing Manager die visuelle Beurteilung diverser Werbemittel kompetenter wahrnehmen. Mit meinem Ideenreichtum und wachsenden Verständnis zur Umsetzung konnte ich meine Ansprechpartner ausserdem konzeptuell unterstützen.

Nun bleibt noch eine Frage offen, nämlich wo nun die Grenzen liegen?
Ganz einfach: Sie liegen dort, wo wir sie selbst setzen!