Nicole Grub
Nicole Grub
20.01.2022

Think outside the box

Auch im 5. Semester durfte die BBC-A19 Klasse ein spannendes Gruppenprojekt umsetzen und diesmal ging es um die Erstellung einer crossmedialen Kampagne für das Fach Digital Tools & Channels. Den Wunsch nach einer etwas anderen Kampagne hat uns dazu bewegt, ausserhalb des Schemas zu denken.

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Der Wechsel zwischen Präsenz- und Fernunterricht hat dieses Semester bei allen an den Kräften gezerrt und führte zu Unsicherheiten. Die Planung von Gruppenarbeiten, Einzelarbeiten und Prüfungen stellte sich, auch nach 4 Semestern, noch als Schwierigkeit heraus und dennoch haben wir das 5. Semester nun fast geschafft. Als wir zu Beginn des Semesters die Gruppenarbeit für das Fach Digital Tools & Channels erhalten haben, war die Euphorie klein. Trotz tollem Thema und spannender Aufgabe waren nicht alle begeistert, dass wir schon wieder in neue Gruppen eingeteilt wurden. Nach so vielen Semestern gemeinsam und der Mehrheit davon im Fernunterricht hat der Klassengeist zwar nicht darunter gelitten, aber durch den privaten Austausch mit Klassenkameraden gibt es natürlich Gruppen, die sich ergänzen. Nun wieder eine neue Gruppenkonstellation zu erhalten und versuchen durch das Wirr Warr von Arbeit, Schule und Privatleben zu planen, war nicht immer einfach. Und dennoch, mit den Erfahrungen aus früheren Projektarbeiten war uns allen bewusst, dass nur eine gute und offene Kommunikation uns durch dieses Semester bringen wird.

Nach der Festlegung der Teams und des Briefings durch den Dozierenden hatten wir zuerst einmal eine Entscheidung bezüglich Thema zu treffen. Nach intensiven Gesprächen und tausenden von Vorschlägen hatten wir schlussendlich nichts, was unser Interesse wirklich weckte. Also begannen wir von Null und setzten uns zum Ziel, crossmediale Kampagne zu entwerfen, welche es so in unserer Studiengruppe wohl nicht geben wird. Aufgrund der Pandemie und den damit folgenden Einschränkungen ist das Leben nicht so angenehm, wie es früher einmal war. Nicht nur bei den anderen, sondern auch bei unserem Team, sorgten die Massnahmen für massive Einbussen in der Lebensqualität und schlussendlich auch zu einer Unzufriedenheit. Dies führte uns schliesslich auf das Thema Depression und nach Gesprächen mit einer Psychologin dann auf eine Präventionskampagne für Depressionen bei Männern. Doch wieso genau bei Männern und wieso legen wir den Fokus nicht wo anders oder allgemeiner?

Gemäss der schweizerischen Gesundheitsbefragung von 2017 zeigt sich eine hohe Depressionsrate bei Männern und Frauen. Zwar unterscheidet sich diese beim Alter massiv, aber sie ist dennoch beunruhigend. Besonders auffällig ist die Differenz zwischen Frauen und Männern, welche sich erst ab ca. 55+ Jahren ausgleicht. Dem gegenüber stehen die Daten der Suizidrate der Schweiz vom 2018, bei welchem sich rund 1'002 Menschen im Jahr 2018 das Leben genommen haben (Exit nicht inkludiert). Auf einen zweiten Blick sieht man, dass sich doppelt so viele Männer wie Frauen umgebracht haben, was etwas irritiert, denn die Depressionsrate zeigt klar eine höhere Prozentzahl bei den Frauen auf (Bundesamt für Statistik, 2020). Diese massive Diskrepanz hat bei uns für Fragen gesorgt und wir haben etwas genauer über die Präventionsmassnahmen diesbezüglich recherchiert. Wie sich herausstellt, hat es meist nur allgemeine Massnahmen, welche nicht direkt auf Männer abzielen. Dies sorgt leider dafür, dass sich die Männer nicht angesprochen fühlen. Dies wollen wir mit unserer Kampagne ändern.

Nach dem das Thema festgelegt wurde ging es darum, unsere Gedankengänge zu formulieren und in einen Pitch umzuwandeln. Dies gelang unkompliziert, da wir alle verschiedene Stärken haben und so die Arbeit aufteilen konnten. Dennoch war ein erstes Brainstorming für die Massnahmen und grundlegenden Aspekte wichtig. An Kreativität hat es uns definitiv nicht gefehlt. Nach unserem Pitch und einigen Verbesserungsvorschlägen gingen wir zurück in unseren Teams-Call und verteilten die Aufgaben gemäss Vorlieben und Stärken. So konnte jede Person ihren Beitrag zur Arbeit leisten und hatte gleichzeitig Spass daran. Zweiwöchige Meetings und viele Chat-Nachrichten später stand der erste Draft unserer Arbeit. Neben dem textlichen war auch die visuelle Komponente von Entscheidung, weshalb wir besonders dem Bereich hohe Wichtigkeit geschenkt haben. Im Rahmen der Arbeit mussten wir eine Webseite erstellen, welche die Kampagne als Hauptadresse erreichbar machte. Diese Teilaufgabe erforderte neben dem Budget die meiste Zeit, aber am Schluss hat es sich auf alle Fälle gelohnt.

Während diese Gruppenarbeit habe ich mehrere Sachen gelernt aber vor allem, dass man sich nicht immer aussuchen kann in welchen Teams man zusammenarbeiten wird. Eine flexible Einstellung und offene Haltung diesbezüglich ist wichtig, um einen guten Einstieg in die Teamarbeit zu ermöglichen. Diese Erfahrung wird mich auch in meinem Berufsalltag weiterhin begleiten, denn auch dort kann man sich seine Mitkollegen und Kunden nicht immer aussuchen. Zudem habe ich gelernt, dass Freude und Interesse an einem Thema sehr viel ausmachen kann. Da von meiner Seite her hohes Interesse und Nähe zur Idee bestand, fühlten sich die Aufgaben nicht wirklich nach Arbeit an. Dies ermöglichte mir stundenlang z.B. an der Webseite zu feilen, bis sie so gut war, dass ich mich beruhigt zurücklehnen konnte. Auch jetzt, drei Tage vor der Abgabe bin ich noch kleine Änderungen am vornehmen, da mir z.B. der Abstand um 2 Punkte zu gross ist. Perfektionismus? Auf jeden Fall!

Auch wenn im ersten Augenblick die Aufgabe nicht immer spannend erscheinen mag, so ist es wichtig, mit offener Haltung an die Sache heranzugehen. Man weiss nämlich nie, was einem erwartet und vielleicht, erhält man die Chance tatsächlich etwas im Leben eines anderen zu verändern.

Quelle: Bundesamt für Statistik. (2020). Psychische Gesundheit. https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/gesundheit/gesundheitszustand/psychische.html