TIMTAM VS. TOBLERONE
In meinem vergangenen Semester als Austauschstudentin in Australien hatte ich die einzigartige Gelegenheit, die kulturellen Unterschiede zwischen meinem Heimatland Schweiz und meinem Gastland Australien hautnah zu erleben. Gerne möchte ich meine persönlichen Erfahrungen teilen und reflektieren, wie sich die Werte und Erfahrungen in Australien mit denen in der Schweiz vergleichen lassen.
Inspiriert von meinem Kurs «Interkulturelle Kommunikation» in einem der vorgängigen Semester wagte ich, basierend auf Geert Hofstedes Kulturdimensionen, einen Vergleich zwischen den beiden Ländern. Die Kulturdimensionen von Geert Hofstede unterscheiden Machtdistanz, Individualismus, Maskulinität, Unsicherheitsvermeidung, Langzeitorientierung und Genuss verschiedener Nationen. Dies zeigt sich wie folgt im Vergleich von Australien und der Schweiz:
(Bildquelle: Country Comparison. (n.d.). Retrieved from https://www.hofstede-insights....)
Meine Erfahrungen als Austauschstudentin bestätigten die Theorie von Hofstede auf beeindruckende Weise. Die Unsicherheitsvermeidung ist in der Schweiz höher, was auf Werte wie Vertrauenswürdigkeit und Zuverlässigkeit zurückzuführen sind. Bei der Unsicherheitsvermeidung geht es darum, wie die Gesellschaft mit der Tatsache umgeht, dass die Zukunft nie bekannt sein kann. Die Schweizer sind eher skeptischer und unsicherer, wenn es darum geht, etwas anderes als das Gewohnte vertrauenswürdig und zuverlässig anzusehen.
In Australien wurde ich sofort von der offenen und gemeinschaftlichen Arbeitsweise beeindruckt. Anstatt sich distanziert zu verhalten, traf man sich regelmäßig in Cafés oder Bibliotheken, um gemeinsam an verschiedensten Leistungsnachweisen zu arbeiten. Als Schweizerin war es faszinierend für mich, die Unterschiede zwischen den Arbeitsweisen in Australien und der Schweiz zu erkennen. Während in der Schweiz oft auf Effizienz Wert gelegt wird, steht in Australien «laid-back-attitude» im Vordergrund. AustralierInnen haben eine sehr gelassene Herangehensweise und lassen sich nur schwer aus der Ruhe bringen. Nichtsdestotrotz werden die gestellten Aufgaben pflichtbewusst erfüllt. Diese Erfahrung hat meinen Blick auf interkulturelle Kommunikation und Zusammenarbeit nachhaltig geprägt.
Meine Zeit als Austauschstudentin in Australien hat mir nicht nur akademisch, sondern auch persönlich wertvolle Erkenntnisse gebracht. Die Möglichkeit, die kulturellen Unterschiede zwischen der Schweiz und Australien zu erleben, hat mein interkulturelles Verständnis vertieft und meinen Horizont erweitert. Zurück in der Schweiz möchte ich die australische «laid-back-attitude» beibehalten und diese auch im Berufs- und Studienalltag anwenden.
PS: Probiere die berühmten TimTam wenn du in Australien bist, um auch da festzustellen, dass die Schweizer Schokolade nichts toppen kann.
