Mathias Bamert
Mathias Bamert
09.12.2024

CMS Systeme: Unterschiedliche Arten zum Webseiten-Aufbau

Die digitale Präsenz eines Unternehmens, einer Organisation oder eines Projekts steht und fällt mit einer gut gestalteten Webseite. Dabei gibt es verschiedene Ansätze, um eine Webseite zu erstellen. In diesem Blogbeitrag beleuchten wir die Möglichkeiten von Webbaukästen, Content-Management-Systemen (CMS) wie WordPress und modernen Headless- oder Hybrid-CMS-Lösungen.

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1. Webbaukästen: Einfache Lösungen für Einsteiger

Webbaukästen wie Wix, Squarespace, Jimdo oder Weebly bieten eine unkomplizierte Möglichkeit, eine Webseite ohne Programmierkenntnisse zu erstellen. Sie sind besonders bei kleinen Unternehmen, Freelancern und privaten Projekten beliebt.

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Vorteile von Webbaukästen

Einfache Bedienung: Dank Drag-and-Drop-Editoren können Nutzer Elemente einfach per Mausklick platzieren.
All-in-One-Lösungen: Hosting, Domain und Wartung sind oft im Paket enthalten.
Designvorlagen: Es stehen zahlreiche vorgefertigte Templates zur Verfügung, die ohne grossen Aufwand angepasst werden können.
Kostenkontrolle: Webbaukästen bieten transparente Preismodelle, oft mit günstigen Einsteigeroptionen.

Nachteile von Webbaukästen

Wenig Flexibilität: Der Funktionsumfang ist begrenzt, besonders bei spezifischen Anforderungen.
Lock-in-Effekt: Die Daten und die Webseite können meist nicht einfach auf ein anderes System übertragen werden.
SEO und Performance: Im Vergleich zu massgeschneiderten Webseiten sind die Optimierungsmöglichkeiten eingeschränkt.

2. WordPress: Der Klassiker unter den CMS

WordPress ist mit einem Marktanteil von über 40 % das weltweit am häufigsten genutzte Content-Management-System. Ursprünglich als Blogging-Software konzipiert, hat es sich zu einer der vielseitigsten Plattformen für Webseiten aller Art entwickelt.

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Warum WordPress so beliebt ist

Flexibilität: Mit tausenden kostenlosen und kostenpflichtigen Plugins sowie Themes kann die Funktionalität beliebig erweitert werden – von Blogs über Shops bis hin zu komplexen Plattformen.
Open Source: WordPress ist kostenlos und bietet volle Kontrolle über die eigenen Daten.
Community-Support: Dank einer riesigen Community gibt es eine Vielzahl an Tutorials, Foren und Plugins.
SEO-Freundlichkeit: WordPress bietet viele Tools und Plugins, um Webseiten für Suchmaschinen zu optimieren (z. B. Yoast SEO).
Skalierbarkeit: Von kleinen Projekten bis hin zu grossen Unternehmenswebseiten ist WordPress skalierbar.

Herausforderungen bei WordPress

Wartung: Updates für Themes, Plugins und die WordPress-Core-Software erfordern regelmässige Pflege.
Sicherheitsrisiken: Aufgrund seiner Popularität ist WordPress ein häufiges Ziel von Cyberangriffen. Eine gute Sicherheitsstrategie ist daher essenziell.
Performance: Ohne Optimierungen kann die Ladezeit durch die Nutzung vieler Plugins beeinträchtigt werden.

3. Moderne Headless-CMS-Lösungen: Flexibilität und Zukunftssicherheit

Während traditionelle CMS wie WordPress eng mit der Darstellung auf der Webseite verknüpft sind, trennen Headless-CMS wie Craft CMS, Directus oder Strapi den Content von der Darstellung. Das bedeutet: Inhalte werden unabhängig vom Frontend verwaltet und können über APIs an beliebige Plattformen ausgeliefert werden.

Was ist ein Headless-CMS?
Ein Headless-CMS konzentriert sich auf die reine Content-Verwaltung. Die Darstellung der Inhalte erfolgt durch ein externes Frontend, das Inhalte über eine API abruft. Dadurch wird das CMS besonders flexibel und zukunftssicher.

Headless cms

Quelle: Contentstack

Vorteile von Headless-CMS

Multichannel-Strategie: Inhalte können gleichzeitig auf Webseiten, mobilen Apps, Smart TVs oder anderen Plattformen ausgespielt werden.
Flexibilität im Design: Entwickler können jedes beliebige Framework oder Frontend-Tool verwenden, z. B. React, Vue.js oder Angular.
Performance: Durch die Trennung von Backend und Frontend kann die Ladegeschwindigkeit optimiert werden.
Skalierbarkeit: Headless-CMS eignen sich besonders gut für grössere Projekte mit komplexen Anforderungen.

Nachteile von Headless-CMS

Komplexität: Die Einrichtung und Entwicklung erfordert technische Expertise und ist nicht für Einsteiger geeignet.
Kosten: Viele Headless-CMS sind kostenpflichtig oder erfordern zusätzliche Investitionen in Entwicklung und Hosting.
Kein visueller Editor: Im Vergleich zu Webbaukästen fehlt oft ein direkter visueller Editor, was die Content-Erstellung erschweren kann.

Die grössten Player im Headless-CMS-Bereich

Die Auswahl an Headless-CMS ist gross. Die beliebtesten Player sind Strapi, Contentful, Sanity, Directus und Kentico Kontent.

4. Hybrid CMS: Das Beste aus beiden Welten

Ein Hybrid CMS kombiniert die Vorteile eines traditionellen (gekoppelten) CMS und eines Headless-CMS. Es bietet eine flexible Architektur, die sowohl eine klassische Webentwicklung als auch eine moderne API-basierte Integration ermöglicht. Mit einem Hybrid CMS können Inhalte zentral verwaltet und auf unterschiedliche Plattformen wie Webseiten, mobile Apps oder IoT-Geräte ausgespielt werden – ohne die Benutzerfreundlichkeit des klassischen CMS zu verlieren.

Headless hybrid

Quelle: Contentstock

Vorteile eines Hybrid CMS

Inhalte für verschiedene Plattformen: Inhalte können nicht nur für Webseiten, sondern auch für mobile Apps, digitale Displays oder andere Plattformen bereitgestellt werden.
API-Unterstützung: Die API-basierte Architektur ermöglicht die Integration moderner Technologien wie React, Vue.js oder Angular.
Gleichzeitig traditionell und headless: Es kann sowohl mit einem gekoppelten Frontend als auch vollständig headless genutzt werden.
Technologische Flexibilität: Entwicklern steht es offen, bestehende Frontend-Technologien auszutauschen oder neue Plattformen zu integrieren.
Skalierbarkeit: Hybrid CMS sind gut für Projekte geeignet, die mit der Zeit wachsen und an Komplexität zunehmen.

Nachteile eines Hybrid CMS

Höherer Entwicklungsaufwand: Die hybride Struktur erfordert technisches Know-how, insbesondere für die API-Integration und Frontend-Entwicklung.
Technische Abstimmung: Redakteure und Entwickler müssen eng zusammenarbeiten, um die Inhalte effektiv auf verschiedenen Plattformen auszuliefern.
Lizenz- und Hosting-Kosten: Viele Hybrid CMS sind kostenpflichtig, und die Nutzung der APIs kann zusätzliche Gebühren verursachen.
Entwicklungskosten: Die Erstellung und Wartung eines individuellen Frontends erfordert zusätzliche Investitionen.

Die grössten Player im Hybrid-CMS-Bereich

Die Auswahl an Hybrid-CMS ist ebenfalls gross. Die beliebtesten Player sind Craft CMS, Storyblok, Magnolia CMS, Kentico Xperience und dotCMS.

Fazit: Welche Lösung passt zu welchem Projekt?

Die Wahl der richtigen Methode hängt stark von den individuellen Anforderungen ab:

Webbaukästen sind ideal für kleine, einfache Projekte ohne technisches Know-how.
WordPress eignet sich für vielseitige Anwendungen und bietet eine perfekte Balance zwischen Benutzerfreundlichkeit und Flexibilität.
Headless-CMS sind die beste Wahl für komplexe, skalierbare und zukunftssichere Projekte, die auf mehreren Plattformen präsent sein sollen.
Hybrid CMS sind vielseitige Lösungen für Unternehmen, die sowohl traditionelle als auch moderne Content-Strategien verfolgen möchten.

Jeder Ansatz hat seine Stärken und Schwächen – die richtige Wahl hängt davon ab, welche Prioritäten ein Projekt setzt und welche Ressourcen zur Verfügung stehen.