Grundlagen zur Bildbearbeitung
Es gibt diverse grundlegenden Inhalte die man beachten muss wenn man mit Bildern bearbeitet. In diesem Blogbeitrag schauen wir sie an.

1. Farbraum und Farbmischung

a) Farbraum
Ein Farbraum ist eine Methode, um Farben mathematisch darzustellen. Er bestimmt, wie Farben in einem Bild interpretiert und dargestellt werden. Unterschiedliche Farbräume können zu unterschiedlichen Darstellungen derselben Farben führen.
- sRGB: Der am weitesten verbreitete Farbraum, vor allem im Web und bei digitalen Displays. Er eignet sich gut für die Online-Darstellung, bietet aber einen relativ begrenzten Farbumfang.
- Adobe RGB: Dieser Farbraum hat einen grösseren Farbumfang als sRGB und eignet sich besser für die Druckvorstufe und professionelle Fotografie. Adobe RGB kann feinere Abstufungen von Farben wiedergeben.
- ProPhoto RGB: Ein noch grösserer Farbraum, der oft in professionellen Anwendungen und bei der Arbeit mit RAW-Dateien verwendet wird, um den grösstmöglichen Farbumfang zu bewahren.
b) Farbmischung
Farben werden in der digitalen Welt durch zwei grundlegende Methoden gemischt:
- Additive Farbmischung (RGB): Hier werden die Farben Rot, Grün und Blau (RGB) additiv gemischt, um verschiedene Farben zu erzeugen. Diese Methode wird bei Bildschirmen verwendet. Wenn alle drei Farben zu 100 % leuchten, entsteht Weiss.
- Subtraktive Farbmischung (CMYK): Diese Methode wird im Druck verwendet. Die Farben Cyan, Magenta, Gelb und Key (Black) werden subtraktiv gemischt, um Farben zu erzeugen. Wenn alle Farben übereinanderliegen, entsteht Schwarz.
Was man wissen muss ist, dass Bilder meistens in RGB bearbeitet werden. Um zu verstehen, welche Farbe in CMYK bearbeitet wird, verinnerlicht man am besten diese Farbtabelle:
- (R) Red = Cyan
- (G) Green = Magenta
- (B) Blue = Yellow
Weitere Informationen zu den Farbräumen findet ihr hier.
2. Bildauflösung und Bildformat
a) Bildauflösung
Die Bildauflösung gibt an, wie viele Bildpunkte (Pixel) ein Bild enthält, und wird oft in Pixeln pro Zoll (PPI) oder Dots per Inch (DPI) gemessen. Die Auflösung ist entscheidend für die Druckqualität und die Darstellung von Details in einem Bild.
- Hohe Auflösung: Bilder mit einer hohen Auflösung (z. B. 300 DPI) eignen sich für den Druck, da sie mehr Details enthalten und auf großen Flächen scharf bleiben.
- Niedrige Auflösung: Bilder mit einer niedrigeren Auflösung (z. B. 72 DPI) sind für die Darstellung im Web oder auf digitalen Bildschirmen gedacht. Sie laden schneller, haben aber weniger Details.
Es ist wichtig, die Auflösung eines Bildes auf den Verwendungszweck abzustimmen, um sicherzustellen, dass es nicht unnötig große Dateigrößen hat oder an Qualität verliert.
b) Bildformat
Das Bildformat bezieht sich auf das Seitenverhältnis eines Bildes und die physischen Abmessungen, die in Pixeln gemessen werden. Einige gängige Formate sind:
- 4:3: Ein gängiges Format für ältere Fernsehgeräte und Computerbildschirme.
- 16:9: Ein weit verbreitetes Format für moderne Bildschirme und Videos.
- 1:1: Das quadratische Format, das oft für Social Media, insbesondere Instagram, verwendet wird.
Das Format kann je nach Verwendungszweck variieren, und das Zuschneiden eines Bildes auf das richtige Format ist eine wichtige Technik, um den Fokus und die Komposition zu optimieren.
Wenn das Bild für Web gespeichert wird, so muss es in RGB mit 72 dpi gespeichert werden. Eine gute Grösse des Bildes ist eine HD-Auflösung von 1920x1080 Pixel.
Wenn das Bild für Print gespeichert wird, so muss es in CMYK mit 300 dpi gespeichert werden. Eine gute Grösse des Bildes ist eine A4-Seite von 297x210mm.
3. Dateiformate für Bilder
Die Wahl des richtigen Dateiformats ist entscheidend für die Qualität, Dateigrösse und den Verwendungszweck deiner Bilder. Es gibt verschiedene Dateiformate, jedes mit seinen Vor- und Nachteilen:
JPEG (JPG)
- Verlustbehaftete Komprimierung: JPEG-Dateien komprimieren Bilder, indem sie einige Bildinformationen entfernen. Dadurch werden die Dateigrössen kleiner, allerdings auf Kosten der Qualität.
- Vorteile: Kleine Dateigrössen, weit verbreitet, ideal für Fotos im Web.
- Nachteile: Qualitätsverlust bei jeder Speicherung, nicht gut für Bilder mit vielen Details oder Transparenzen.
PNG
- Verlustfreie Komprimierung: PNG-Dateien bewahren alle Bildinformationen, sodass keine Details verloren gehen.
- Vorteile: Unterstützt Transparenzen, eignet sich gut für Grafiken und Logos.
- Nachteile: Grössere Dateigrössen im Vergleich zu JPEG, weniger geeignet für Fotos.
GIF
- Bewegte Bilder und Transparenzen: GIF-Dateien sind beliebt für Animationen und einfache Grafiken.
- Vorteile: Unterstützt Animationen, kleine Dateigrössen, unterstützt Transparenz.
- Nachteile: Eingeschränkte Farbtiefe (256 Farben), nicht ideal für Fotos.
TIFF
- Verlustfrei: TIFF-Dateien bewahren alle Bilddaten und bieten die höchste Bildqualität. Sie sind ideal für den Druck und die professionelle Fotografie.
- Vorteile: Hohe Qualität, keine Komprimierung, unterstützt Transparenzen und Ebenen.
- Nachteile: Sehr grosse Dateigrössen, nicht ideal für den Web-Einsatz.
RAW
- Unverarbeitete Bilddaten: RAW-Dateien sind unverarbeitete Bilddaten direkt von der Kamera. Sie bieten die grösste Flexibilität bei der Bearbeitung, da alle Bildinformationen erhalten bleiben.
- Vorteile: Maximale Qualität und Flexibilität, ideal für die professionelle Fotobearbeitung.
- Nachteile: Grosse Dateigrössen, erfordert Nachbearbeitung und spezielle Software (wie Adobe Lightroom oder Photoshop).
WebP
- Modernes Format: WebP kombiniert verlustbehaftete und verlustfreie Komprimierung und wird von Google entwickelt. Es bietet kleinere Dateigrössen bei ähnlicher Qualität wie JPEG und PNG.
- Vorteile: Kleinere Dateigrössen, unterstützt Transparenzen und Animationen.
- Nachteile: Nicht von allen Programmen und Browsern unterstützt.
Weitere Formate
Das fertige Bild kann in diversen Formaten gespeichert werden. Dazu könnt ihr dieses Tutorial durcharbeiten.
Fazit
Die Grundlagen von Farbraum, Farbmischung, Bildauflösung und Dateiformaten zu verstehen, ist essenziell, um hochwertige digitale Bilder zu erstellen und zu bearbeiten. Der richtige Farbraum und die passende Farbmischung garantieren eine präzise Darstellung deiner Farben, während die Bildauflösung sicherstellt, dass deine Bilder scharf und detailreich bleiben. Schliesslich hilft dir die Wahl des richtigen Dateiformats dabei, die Dateigrösse zu optimieren, ohne an Qualität zu verlieren – abhängig davon, ob das Bild für den Druck, das Web oder die Archivierung bestimmt ist.
Mit diesem Wissen bist du gut gerüstet, um professionelle digitale Bilder zu erstellen und zu bearbeiten!