Jessica Vlay
Jessica Vlay
28.01.2021

Kampf der Projektarbeiten

Wer ein Studium an der HWZ beginnt, der erfährt wahrscheinlich als aller Erstes, dass Gruppenarbeiten an dieser Hochschule zur Tagesnorm gehören. Höhere Studierende reissen gerne Witze darüber und dies ist wohl ein Merkmal, welches jeder Student, jede Studentin mit der HWZ assoziiert. Als Ersti lachte ich gerne mit und dachte mir, dass alle bestimmt übertreiben und es gar nicht mal so schlimm sein wird. Worüber man sich so alles irren kann...

Lukas blazek Gnvurw Js Ka Y unsplash

Stand heute, 5. Semester kurz nach Neujahr: Das Lachen ist mir vergangen und ich schaue verzweifelt auf die Anzahl an Gruppenarbeiten! CSR, Live Communications, Projektmanagement... Die Liste ist lang. Doch unter all den Wörtern, welche noch geschrieben werden möchten, gibt es tatsächlich ein Projekt, welches wie die Faust aufs Auge zu mir passt. Doch warum? In unserem 5. Semester während der Corona-Krise besuchten wir das Modul «Digital Tools und Channels, Publishing». Aufgabe dieser Arbeit war es, anhand eines Unternehmens eine Landingpage sowie ein dazu passender Marketing-Mix zu erstellen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, in denen wir mit unseren Gedanken wieder in Sphären der Unendlichkeit abgedriftet sind, sind wir wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen und haben uns für die Firma eines Bekannten entschieden. Unser Ziel: Ein Relaunch der bestehenden Homepage inkl. Massnahmen zur Generierung von Leads.

Bisher hört sich alles ganz gewöhnlich an, nicht wahr? Das Besondere war auch nicht, dass wir uns wieder in einem kurzen Imagefilm, welchen wir realisierten, kreativ austoben durften – auch wenn zugegebenermassen uns dies ebenfalls sehr viel Freude bereitet hat! Das Besondere an dieser Arbeit war persönlich begründet. Seit dem Sommer 2020 arbeite ich in einem Startup-Unternehmen im Bereich "Digital Marketing". Da in diesem jungen Unternehmen noch viele Marketing-Aktivitäten (inklusive Überarbeitung der Homepage) noch nicht aufbereitet waren, gehörte dies zu meinen ersten Aufgaben. Das Tolle daran? Die Aufgabenfelder in meinem Beruf und in dieser Arbeit überschneiden sich also! Ich konnte während diesem Leistungsnachweis nicht nur einen direkten Praxistransfer machen, sondern profitierte beidseitig von meinem jeweilig anderen Projekt. Inputs aus dem Berufsalltag konnte ich direkt in die Arbeit an der HWZ einbinden und umgekehrt! Jetzt denkt ihr bestimmt, dass es doch eigentlich genau so sein sollte? Der Wunsch wäre natürlich gegeben, aber eine Umsetzung eher schwierig – auch wenn man die HWZ ist. Besonders im Assessment ist der Praxistransfer oftmals eine Herausforderung. Dies liegt einerseits an den Fächern, andererseits aber auch daran, dass viele noch in ihrem «alten» Beruf tätig sind und noch gar keine direkte Verbindung zum Studium haben. Aber an alle Assessment-Studierende da draussen: Haltet durch, es wird tatsächlich besser! Bereits im dritten Semester kann in Modulen wie «Information & Communication Technology» der eigenen Kreativität freien Lauf lassen! Fertig ist es mit trockenen Theoriefächern – na ja vielleicht noch nicht vollumfänglich, denn gänzlich kann auf die Theorie natürlich nicht verzichtet werden. Doch je weiter das Studium voranschreitet, desto mehr könnt ihr in den Arbeiten auch etwas umsetzten. Sei es wie im 4. Semester im Modul «Integrierte Kommunikation», in dem ihr von einer Firma einen Auftrag bekommt, in «Visual Storytelling», in dem ihr ein Video zu einem Thema drehen dürft, oder nun im 5. Semester in Digital Tools, in der ihr eine Webseite erstellt und passende Marketingmassnahmen erarbeitet. Es geht bergauf und viele Mysterien rund um die Unternehmenskommunikation lösen sich von Modul zu Modul auf!

Zusammengefasst würde ich das 5. Semester trotz Homeschooling doch als das Semester bezeichnen, welches mich am weitesten gebracht hat. Mit ein wenig Stolz schaue ich auf das doch relativ mühsame Jahr 2020 zurück und freue mich, dass SEO, SEA oder Google Analytics nun keine Fremdwörter mehr für mich sind. Das Jahr hat also doch relativ erfolgreich für mich geendet und ich hoffe, dass mir der Praxistransfer dank solchen realitätsnahen Aufgaben zukünftig noch einfacher gelingen wird!