Florian Ott
Florian Ott
29.01.2021

Einmal Adobe mit allem, bitte!

Wir beleuchten den Prozess, von der Sichtung und Auswahl des Rohmaterials vom Drehtag, über die Nachbearbeitung mit den Adobe-Programmen, bis zur ständigen, gegenseitigen Abstimmung.

Screenshot 01 Adobe ID

Bevor wir mit dem Bearbeiten der Audio-, Bild- und Videosequenzen starten konnten, mussten wir das Material zuerst einmal sichten. Zu diesem Zweck haben wir uns dazu entschieden, die Daten (sage und schreibe 35 GB!) auf die Teams-Infrastruktur der HWZ hochzuladen. Dieser Upload- und der nachfolgende Downloadvorgang hat bereits ein erstes Mal die Nerven gefordert und die Internetleitungen glühen lassen. Die Auswahl der zu verwendenden Daten wurde über ein Excel-Dokument organisiert. Jedes Gruppenmitglied hat das Rohmaterial gesichtet und in einer Liste die jeweiligen Favoriten aus den Bildern und Videos festgehalten. Bei den Bildern wurden die rund 90 Favoriten daraufhin zusammengetragen und während eines längeren Teams-Meeting diskutiert, bis am Schluss noch knapp 15 Bilder im Rennen waren. Bei den Audio- und Videoaufnahmen wurde dieser Vorgang durch das 2er-Team, welches die Bearbeitung übernahm, ausgeführt. Der gewählte Prozess war relativ aufwändig, garantierte uns jedoch, dass alle Interessen und Vorstellungen der Gruppe gleichermassen miteinbezogen wurden. Die Bearbeitung der Medien haben wir daraufhin in zwei Fokus-Gruppen aufgeteilt: Julia und Pascal schneiden den Podcast und das Video, währenddessen Gabriel und Florian die Bilder bearbeiten und die Broschüre gestalten.

Einmal Podcast mit extra Atemgeräuschen, bitte!
Die inhaltlichen Schwerpunkte des Podcasts konnten am oben genannten Teams-Meeting sehr effizient definiert werden. Soweit so gut. Nun ging es um Schnitt und Bearbeitung der einzelnen Audio-Sequenzen mittels Adobe Audition. Bald schon stellte sich heraus, dass das kein leichtes Unterfangen werden sollte. Eine Geräuschkulisse, welche direkt aus einem Star Wars Streifen mit Darth Vader höchstpersönlich stammen könnte, erforderte gehörigen (im wahrsten Sinne des Wortes) Aufwand in der Bearbeitung unseres akustischen Rohmaterials. Mit Track-Effekten geizten wir wenig. Von Rauschunterdrückung zu Equalizer, Dynamikverarbeitung und Hard Limiter wurde alles ausprobiert.

Jedoch liessen sich die Atemgeräusche kaum unterdrücken. Die einzelnen Sequenzen wurden also so gut es ging zerlegt und störende Geräusche entfernt oder mittels Lautstärkeregler möglichst reduziert, sodass wir nun ein noch nicht ganz perfektes, aber doch passables Produkt haben.

Screenshot 02 Adobe AU

Einmal Bilder mit schlechten Lichtverhältnissen, bitte!
Nachdem jedes Gruppenmitglied seine favorisierten Bilder im Excel-File festgehalten hat, stellte sich die Aufgabe, die Bilder zusammenzutragen, damit sich Überschneidungen vermeiden lassen. Dies erwies sich als äusserst zeitintensiven Aufwand. Die Selektion wurde in einer PowerPoint-Präsentation erfasst und thematisch passend gegliedert. Danach wurden die Siegerbilder mittels einer Abstimmung erkoren. Gleichzeitig thematisierten wir stets die Verwendungsmöglichkeiten. Dafür teilten wir die Bilder in zwei Kategorien ein: Broschüre und Website/Blogbeiträge.

Jenes 2er-Team, dass für Bild und Broschüre zuständig war, hat sich in einem separaten Meeting intensiver mit dem Aufbau der Broschüre sowie der Bearbeitung der Bilder beschäftigt. Dabei galt es, sich zu Beginn mit dem der Struktur und Verwendung der Bilder zu befassen. Die Überarbeitung der Fotographien wurde bewusst als sekundär eingeordnet, da es aus unserer Sicht wichtiger war, zu wissen, wie die Broschüre gestaltet werden soll. In einem rund dreistündigen Austausch wurde die Gliederung und ein Seitenspiegel festgelegt. In einem nächsten Schritt bauten wir im InDesign die Struktur der Broschüre und verwendeten beim Satzspiegel die Technik des „Goldenen Schnitt“. Des Weiteren wurden die unbearbeiteten Bilder angeordnet und die Texte aus Podcast und Video transkribiert. Mit diesem Entwurf V01 holten wir beim nächsten Austausch mit dem Rest der Gruppe das nötige Feedback ein. Auch wenn dieses mehrheitlich positiv ausfiel, gab es kritische, aber wertvolle Rückmeldungen. Die eingebrachten Anregungen und Verbesserungsvorschläge wurden aufgenommen und daraufhin in einem zweiten Entwurf V02 nach besten Möglichkeiten implementiert.

Dieser Prozess wurde mehrmals wiederholt und damit die bestmögliche Qualität sowie eine fast vollständige Übereinstimmung innerhalb der Gruppe erreicht.

Die Bilder waren mehrheitlich von mittlerer Qualität, mit einigen Ausreiser in beide Richtungen. Das 2er-Team hat sich dazu entschlossen, die Bilder unabhängig voneinander zu bearbeiten , um anschliessend aus verschiedenen Versionen auswählen zu können. Nebst der grundlegenden Korrektur mit Adobe Lightroom mussten einige Bilder auch noch mit Adobe Photoshop bearbeitet werden. Das Entfernen von lästigen Werbungen und Spiegelungen gehörte definitiv zu den aufwändigsten Arbeiten. Noch mehr Einsatz erforderten jedoch die beiden freigestellten Bilder von Julian. Mit der schnellen und einfachen „Motiv freistellen“-Option gelang ein mässig zufriedenstellendes Resultat, weshalb „Handarbeit“ gefordert war. Manuell mithilfe des „Zeichenstift-Werkzeuges“ wurden gefühlte 100‘000 Punkte gesetzt. Unserer Meinung nach lässt sich das Resultat dafür umso mehr sehen. Zum Schluss wurden alle Bilder für ihren Einsatzzweck (Broschüre oder Web) vorbereitet und zugeschnitten sowie mit dem entsprechenden Profil (CMYK oder RGB) versehen.

Screenshot 03 Adobe PS

Im Übrigen können wir euch für das Entfernen von Spiegelungen folgendes Video sehr empfehlen:

Einmal Videos ohne Fokus, bitte!
Die Hauptherausforderung beim Videoschnitt war es, die Szenen in die richtige Reihenfolge zu bringen. Wie ergeben die einzelnen Teile eine ganze Story und wie gestalten wir den roten Faden? Welche Bilder passen nacheinander, welche nicht?

Das Schneiden an sich war schlussendlich eine Fleissarbeit und erforderte eine gewisse «Liebe zum Detail» - die nach ein paar Stunden natürlich etwas nachlässt. Was ebenfalls schrumpfte, war das Material! Wir waren sehr überrascht, wie viel Material nach dem Schnitt wegfiel und wie viel Rohmaterial dementsprechend für eine kurze Szene draufgeht.

Unsere ursprüngliche Idee für das Video konnten wir ansatzweise umsetzen. Leider fehlte aber eine wichtige Szene, die am Drehtag nicht aufgenommen werden konnte. Ein nachträglicher Dreh war leider unter anderem wegen den aktuellen Einschränkungen durch das Coronavirus nicht möglich. Um trotzdem eine logische und stimmige Geschichte im Video zeigen zu können, mussten wir deshalb kleine Anpassungen an unserem Skript vornehmen.

Screenshot 04 Adobe PR

Immer Austausch mit Feedback, danke!
Um sicherzustellen, dass wir in der Gruppe stets up-to-date und alle auf dem gleichen Stand sind, tauschen wir uns in einem ca. zweiwöchigen Rhythmus im Schnitt rund zwei Stunden per Teams aus und stellen unsere Arbeitsfortschritte gegenseitig vor. Diese Austausche garantier auch die Möglichkeit, konstruktives oder kreatives Feedback zu allen Produkten geben zu können und damit die eigene Meinung einfliessen zu lassen.

Ein äusserst zeitintensives Projekt und damit gleichzeitig eine tolle Gruppen-Zusammenarbeit biegt langsam auf die Ziellinie ein. Wir freuen uns, euch bald schon die Früchte unserer Arbeit zu präsentieren.