Marius Zuber
Marius Zuber
15.02.2021

Was bringen all diese Gruppenarbeiten?

15 Gruppenarbeiten vom ersten bis zum vierten Semester und nochmals vier im fünften Semester. Welche blieb mir am besten in Erinnerung, was lernte ich aus den vorhergegangenen und worüber äussere ich mich kritisch?

20200120 162336

Voila, Semester eins beginnt: Gruppeneinteilung für die erste Gruppenarbeit. Keiner kennt sich, die Einteilung erfolgt nach dem geringsten Aufwand, der Zuordnung nach Nachnamen. Ich freute mich, denn die Personen in meiner Gruppe waren top motiviert, genauso wie ich. Erstes Semester, alles neu, man will was bewegen und die Motivation ist hoch. Neues Fach und neue Gruppenarbeit: Dieses Mal jedoch freie Gruppeneinteilung… Stilles umsehen in der Klasse, wer könnte passen? Dann findet man sich und startet durch. Jedoch weiss jeder, dass es in Gruppen Konflikte geben kann und Harmonie und Disharmonie stehen nahe beieinander. Unterschiedliche Ansichten von Qualität und Leistungserbringung sowie die Koordination aller Termine machen die Gruppenarbeiten schwierig. Keine Angst, die HWZ bietet den Studierenden über die Semester hinweg genügend Übungsmöglichkeiten! Entweder ist man im fünften Semester fit oder geschädigt von Gruppenarbeiten bevor die nächsten vier Teamarbeiten absolviert werden dürfen.

Was konnte ich bis anhin mitnehmen? Ich denke, die klassischen «Typen» in einer Gruppen-/ Teamarbeit sind allgemein bekannt: Wir kennen den Perfektionisten, oft auch Streber genannt, den Besserwisser, den Möchtegern und der, welchem alles egal ist und nichts leistet. Ich nenne diesen Typen hier einfach Profiteur. Spannend aus meiner Sicht ist, dass vor allem der zuletzt genannte Typ stark von Gruppenarbeiten profitieren kann, die Gruppe jedoch keine Sanktionierungsmöglichkeiten zur Verfügung hat. Denn das Gute an der HWZ und den Gruppenarbeiten ist, dass meistens daraus eine Vornote für die Prüfung resultiert. Um die Vorteile des Profiteurs zu schmälern, wäre eine Idee, dass die Gruppe über die Endnote der einzelnen Mitglieder mitbestimmen kann. So würde die Gruppe eine Möglichkeit haben, intern zu sanktionieren. Ansonsten bleibt einem nur, seine Gruppe weise zu wählen. Und genau dies ist der wichtigste Punkt, welchen ich mitnehmen konnte. Ihr werdet auch eure Erfahrungen machen und kennt die Typen in der Klasse genau so wie ich. Über die vergangenen vier Semester kristallisierte sich bei mir ein nahezu «Tinder ähnlicher» Match heraus.

20210213 090258

Das fünfte Semester steht an. Corona beeinflusst das Leben noch stärker als im vierten Semester. Treffen sind nahezu unmöglich und die Vorlesungen finden online im Fernunterricht statt. Die Kurse «Live Communication» und «Digital Tools + Channels» warteten beide mit sehr anspruchsvollen und umfangreichen Gruppenarbeiten auf. Ich möchte hier vor allem auf die Gruppenarbeit für Live Communication eingehen, denn diese war für mich etwas sehr Neues und Spannendes. Ziel war es, einen Event von null auf in einer definierten Location zu organisieren, und dies alles virtuell. Die Location wurde virtuell gezeigt, die Briefings waren virtuell und die Gruppe traf sich virtuell. Der Event sollte jedoch ohne die aktuellen Corona Einschränkungen durchgeführt werden. Um euch die Spannung nicht ganz zu nehmen, falls ihr euch im Lehrgang Bachelor of Business Communication befindet, gehe ich nicht auf die Details der Arbeit ein, sondern zeige am Schluss das Endprodukt und möchte euch hier einige Tipps mitgeben.

Trotz dem «Training» aus den vergangenen Semestern empfand ich die Gruppenarbeit des fünften Semesters als die bisher stressigste. Am Team lag es nicht, dieses war der perfekte Match. Jedoch lagen die Abgabetermine der Arbeiten und die Prüfungen extrem nahe beieinander. Die Arbeiten mussten zudem noch präsentiert werden – natürlich virtuell. Das heisst: Es muss eine Arbeit verfasst und eingereicht werden, dann muss eine Präsentation erstellt und gleichzeitig auf zwei Prüfungen gelernt werden. Das war Stress pur!

Meine Erfahrung aus den Semestern ist, dass ein Team unter Druck entweder sein wahres Können entfalten, oder auseinanderbrechen kann. In unserem Fall war es spannend zu sehen, dass jeder trotz Herausforderungen im Job oder Stress durch Prüfungsvorbereitungen dennoch das volle Engagement in diese Arbeit steckte. Unser Motto lautete: «Diamanten entstehen unter Druck» und wir konnten alle die Deadline einhalten.

Whats App Image 2021 02 09 at 11 40 47

Es wurde zwar kein Diamant, aber ein Edelstein und auf das Ergebnis waren wir alle stolz.

Meine Tipps an euch:

  • Arbeitet in den ersten Semestern mit unterschiedlichen Gruppenteilnehmer*innen zusammen.
  • Bildet möglichst bald eine Gruppe, in welcher ihr harmoniert und welche ähnliche Qualitätsstandards hat.
  • Kämpft euch durch, denn dies hilft euch für künftige Herausforderungen.

Jedoch am wichtigsten ist: Verliert den Humor in der Gruppe nicht und denkt daran:

«Diamanten entstehen unter Druck»