Damian Steffen
Damian Steffen
07.02.2022

Ein Event braucht Drama: Das wichtigste Learning aus dem praxisnahen Case.

Woran ich dieses Semester vor allem interessiert war? Am Geschichten erzählen. Werte vermitteln via Story. Bemerkt habe ich im Fach Live Communication nicht nur, wie viel Freude das Ausarbeiten macht, sondern auch, wie es sich mit der Praxis verbinden lässt.

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Ein spannender Case. Einen grösseren fiktiven Event zu planen, durchzustrukturieren während einer Zeit, in welcher solche Happenings in fast unerreichbarer Ferne lagen – Corona sei dank. Trotz der fast schon realitätsfernen Ausgangssituation nahm sich unser vierköpfiges Team im Fach Live Communication der Aufgabe an, ein Jubiläumsfest für eine bekannte Automarke zu planen.

Wie man einen Event erfolgsversprechend konzipiert, wusste wohl von unserer Gruppe niemand so genau. Umso aufmerksamer lauschten wir im Modul Live Communication unserem Dozenten zu, welcher nicht bloss theoretische Grundlagen vorkaute, sondern diese mit realen Erlebnissen verknüpfte. Geschichten und Erfahrungen machten den Unterricht lebendig – und zeigten mir persönlich auf, wie wichtig Storytelling ist – auch bei einem Event.

In der Gruppe mussten wir nicht nur Budgets und Zeitpläne erstellen, sondern den Event auch in eine schlüssige Geschichte einbetten. Viele Faktoren müssen darin eingeflochten werden: Die Werte des Veranstalters, die Dramaturgie, die Eventziele. Ein Anlass muss schlüssig sein – und das von Anfang bis weit übers Ende hinaus. Der Abend muss nachhallen, das Image verstärken, auch wenn der letzte «Gute Nacht»-Drink schon lange gezischt worden ist.

Die Analyse als Grundstein

Als Erstes hat sich unsere Gruppe deshalb Gedanken gemacht: Welche Werte verkörpert die Automarke? Wir einigten uns schnell auf Innovation, Historie und Sportlichkeit. Diese Corporate Values haben deshalb ihren Weg in die Dekoration, Aktivitäten am Event, das Bühnenprogramm, die Kommunikationsmassnahmen – und sogar die Kulinarik gefunden. Der Event sollte die Marke erlebbar machen. Der dramaturgische Aufbau macht den Event rund. Um dem Anlass einen ekstatischen Höhepunkt zu widmen, bezogen wir das Überraschungsmomentum mit ein: Ein Surprise-Auftritt des Brand-Ambassadors, einem namhaften Schweizer Pop-Musiker, als Abschluss des Abends. Überraschend, frisch – und trotzdem bewegen wir uns nach wie vor im Kosmos der Marke.


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Quelle: Unsplash.com

Vom Bild zum Wort – und wieder zurück

Eine runde Geschichte ist also wichtig. Es erfordert Knowledge über die Marke und muss die grundlegenden Werte vermitteln. Dies ist mir – neben diesem Fach – auch im Modul Digital Tools aufgefallen. Dort lernten wir nämlich unter anderem, welche Narrative in der Kommunikation genutzt werden sollen. Wie wichtig es ist, Bilder zu erzeugen. Kommunikation (und vor allem die Werbung) lebt von Stories, welche um Produkte und Brands gesponnen werden. Was wäre eine Nachhaltigkeitskampagne ohne eine «gut vs. böse»-Narration? Bei Stiftungen steht es im Fokus, das «Wir-Gefühl» in eine Geschichte zu verpacken. So lassen sich zahlreiche Beispiele finden für gelungenes Storytelling. Auch wenn ich wohl in Zukunft herzlich wenig mit dem Planen von Corporate Events zu tun haben werde, so habe ich dennoch viel Wichtiges gelernt.

… bis zum Höhepunkt

In diesen beiden Cases lernte ich, wie wichtig es ist, Marken zu analysieren, zu sezieren und die zentralen Merkmale zu fragmentieren. Diese mit Zielformulierungen zu vermengen und in Bildern und Geschichten zu verpacken. Denn diese müssen lebendig sein, sonst wirken sie nicht. Ein Learning, welches ich in meiner neu angetretenen Stelle als Copywriter perfekt ummünzen konnte. Es wurde mir noch einmal vor Augen geführt, wie wichtig es ist, alles zu analysieren, bevor man in die Tasten haut. Dass Werbetexte mehr sind als nur süffisant zu lesende Worte. Was konkret heisst: Ich überlege mir seither vermehrt, welche Bilder, Vorstellungen, Werte ich verschriftlichen möchte. Ein wie ich finde sehr wichtiger Lerninhalt, welcher direkt in den Arbeitsalltag integriert werden kann. An der HWZ lernt man mit jeder Vorlesung etwas dazu. Ausgelernt hat man nie. Es ist deshalb sicher: Der Klimax ist noch lange nicht erreicht – um es in der Sprache der Dramaturgie auszudrücken.

Unser Team hofft natürlich, dass wir das Storytelling und die Geschichte rund um unseren fiktiven Event gemeistert haben und die (ebenso imaginären) Gäste einen unvergesslichen Abend geniessen konnten.

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Quelle: Unsplash.com