Pascale Jovanovic
Pascale Jovanovic
15.02.2021

Nach viel Frust umso mehr Freude – eine Wohltat für das Ego

Das fünfte Semester im Bachelorstudium war das bisher strengste und ernüchterndste. Dennoch hat all dies einen umso grösseren Mehrwert: an der HWZ habe ich nach fünf Semestern mehr praktische Erfahrungen gemacht als in meiner gesamten restlichen akademischen Laufbahn.

Study Life

Begonnen hat meine Reise ursprünglich an einer anderen Hochschule. Dass der Bachelorstudiengang in Business Communication an der HWZ die bessere Wahl für mich ist, habe ich dann schnell eingesehen. Der Praxisbezug hat mich viel mehr motiviert.

Das Assessmentjahr war zwar genauso theoretisch und trocken, wie an der ersten Hochschule. Aber: ohne Theorie keine Praxis. Ab dem dritten Semester wurde es viel praktischer und entsprechend motivierender. Wir haben nicht nur Tools, sondern auch wichtige Soft Skills und fundamentale Techniken zur Problemlösungsfindung gelernt. Im Fach Integrierte Kommunikation hatten wir die Möglichkeit, für einen echten Kunden ein integriertes Kommunikationskonzept zu erstellen und in der Führungslehre und -kommunikation wurden wir optimal auf schwierige und kritische Gespräche vorbereitet. Ich habe mich auf die kommenden Semester gefreut.

Dann kam das fünfte Semester. Es waren nicht die Fächer selbst, die mich gefordert haben, sondern der Arbeitsaufwand. Wir hatten mehr Leistungsnachweise denn je. Es gab viele umfangreiche Arbeiten zu schreiben. So galt es, Kosten und Nutzen abzuwägen und seine Zeit und Energie richtig einzusetzen. Noch nie musste ich mit meiner Energie so stark haushalten, wie in diesem Semester. Normalerweise holt man sich neue Kraft durch soziale Kontakte, aber diesbezüglich waren wir während der Corona-Zeit auch eingeschränkt.

Die strengste Zeit war im Januar. Meine Kollegen im Büro haben mich kaum noch gesehen. Wenn doch, dann mussten sie Babysitter und Seelenklempner für mich spielen, da meine gesamte Energie aufgebraucht und ich kaum noch produktiv war. Ich habe nur noch gejammert, geschimpft und geweint. Ein Ende des Semesters habe ich nicht gesehen, auch wenn ich so kurz davor war.

Und plötzlich war es da.

Auf einmal kam bei mir das Gefühl von totaler Dankbarkeit. Es war nicht nur das Ende des bisher strengsten Semesters. Es war etwas anderes. Das Semester hat mich verändert. Plötzlich bin ich unglaublich stolz auf mich, das alles durchgezogen zu haben. Es war eine richtige Wohltat für mein Ego. Ich habe meine eigenen Grenzen überschritten und es hat mich stärker gemacht.

Auf einmal merke ich auch, wie viel Wissen ich bereits aus diesem Studium erlangt habe. Ich kann schwierige Sachverhalte plötzlich besser verstehen und erklären, ich kann anderen gute Tipps geben, ich kann auch gewisse Probleme im Geschäft nachvollziehen. Teilweise bin ich selbst überrascht, was ich alles plötzlich aus meinem Ärmel ziehen kann, ohne vorher in einem Lehrmittel nachschlagen zu müssen. Ich habe bereits so viele Hard und Soft Skills in meinen Koffer packen können, die mir auf meinem weiteren Weg sehr viel helfen werden.

Und an alle, die noch einen weiteren Weg als ich vor sich haben: keep going! Aufgeben ist keine Option.