Philip Maximilian Sachsenmeier
Philip Maximilian Sachsenmeier
07.02.2022

Plötzlich CEO einer Textilfirma - oder so in etwa

Falls du dir denkst, dass wenn du an der HWZ studierst, direkt CEO wirst, dann muss ich dich leider enttäuschen, denn das wird direkt nach dem Studium wahrscheinlich nicht geschehen (zumindest nicht sofort). Immerhin durften wir im 4. Semester schon eine kleine Kostprobe kriegen, was es heisst ein Unternehmen (virtuell) zu führen.

Toolbox

Es ist März 2021, wir befinden uns alle wieder einmal im Lockdown – beziehungsweise verbringen viel Zeit Zuhause. Das dritte Semester verbringen wir nun bereits im Online-Modus und man hat mittlerweile schon wieder vergessen, wie es ist, in einer Vorlesung mit anderen Menschen zu sitzen. Nun gut, so schlimm ist es auch nicht, denn die Lockdowns geben uns in perplexer Weise auch gewisse Freiheiten. Und warum sollte man in Person lernen müssen, wie man ein Unternehmen führt, wenn man das Ganze auch einfach Online realitätstreu erleben kann?

Dabei ging es zumindest bei der Marketing-Simulation, in welche wir durch Herrn Schweizer und durch ein Team von Edumondo eingeführt wurden. Nicht ganz klar, was uns eigentlich erwartet und wie das Ganze funktioniert, wurde uns der Grundauftrag vermittelt: Ein Unternehmen gründen, welches Jeanshosen produziert und mit den richtigen Instrumenten die richtige Zielgruppe erreichen, eine konkrete Marketingstrategie fahren und somit Umsatz und Profit generieren. Okaaaaaaaay lets go.

Und nun?

Bei der Überlegung, ein Unternehmen gründen zu wollen, sollte in erster Linie vor allem eins geschehen: Die Markt Analyse. Denn Unternehmen müssen in der Lage sein auf Chancen, Bedrohungen und sich ändernde Umstände zu reagieren. Faktoren, welche nicht durch das Unternehmen zu beeinflussen sind und daher in erster Linie überhaupt erkannt werden müssen. Mit einer anständigen Analyse, kann somit auch die Definition der Ziele beginnen, welche klar definieren sollten, was man mit dem Unternehmen erreichen möchte. Dies soll als langfristige Orientierung für alle dienen.

Alle zwei Wochen wurden somit Entscheidungen getroffen, welche sich dann auf das nächste Quartal auswirkten (ein Quartal in der Simulation = zwei Wochen in Echtzeit). In jedem Quartal wurden wir dann auch mit Nachrichten über Trends, mögliche Einschränkungen in Lieferketten und weltwirtschaftliche Nachrichten informiert, welche uns vor neue herausfordernde Entscheidungen stellten, welche man als Jeans-Unternehmen meistern musste. In dem Zusammenhang traten wir als «Geschäftsleitung» eines virtuellen Unternehmens regelmässig zusammen, um erneute Analysen zu erstellen und die nächsten Entscheidungen zu treffen, welche sich auf unser virtuelles Unternehmen auswirken würden.

In unseren regelmässigen C-Level Sitzungen wurden somit Entscheidungen betreffend Produktpreis, Werbung, Gestaltung des Point-of-Sales, weiterer Verkaufskanäle und anderer Faktoren getroffen. Manchmal waren diese klare Fehlentscheide, manchmal aber waren es genau die richtigen, welche dazu beitrugen, um mit der Konkurrenz (welche aus unseren Klassenkameraden bestand) mithalten zu können oder diese sogar zu übertreffen.

Das Ganze war eine tolle und spannende Erfahrung, welche auch immer wieder überraschte mit Entscheidungen welche man treffen musste, auch wenn der Algorithmus und das schlussendliche Bewertungssystem (der Simulation, nicht des Dozenten) etwas unklar war.